w, 41. akutes koronarsyndrom?

(Fortsetzung)

Anamnese

S (Symptome): Die Patientin ist 41 Jahre alt und arbeitet als Lageristin in einem Betrieb. Aktuell ist sie wach und wohl vollständig orientiert. Da sie aus Litauen stammt und nur schlecht Deutsch spricht ist die Kommunikation durch eine Sprachbarriere erschwert. Die Atmung ist beschleunigt, pathologische Atemgeräusche sind jedoch nicht zu hören. Eine Zyanose liegt nicht vor. Der Kreislauf ist hyperdynam mit Tachykardie und Hypertonie. Sie klagt über drückende Schmerzen in der Brust, die in den linken Arm ziehen. Die Symptome haben aus der Ruhe heraus angefangen, ein Stressereignis lag nicht vor.

 

A (Allergien): Es sind keine Medikamenten- oder Lebensmittelallergien bekannt.

M (Medikamente): Der Patient nimmt regelmäßig Medikamente ein, eine Liste führt sie mit sich. Hierauf finden sich hauptsächlich Präparate zur Blutdrucksenkung sowie orale Antidiabetika. Antikoagulanzien oder Thrombozytenaggregationshemmer werden nicht eingenommen.

 

P (Patientengeschichte): Die Patientin berichtet von einem Ereignis mit ähnlichen Symptomen vor etwa einem Jahr, infolge dessen sie sich in einem Krankenhaus einer - wie sie es nennt - "Herzoperation" unterziehen musste. Eine Narbe im Thoraxbereich ist nicht vorhanden, bei näherem Nachfragen deutet sie auf ihre rechte Leiste: dort hätte die Operation stattgefunden. Gefäßstents oder Bypässe habe sie nicht, auch sei nach dem Eingriff lediglich ihre Blutdruckmedikation angepasst worden. Bezüglich des Blutzuckers sei eine diätetische Einstellung vor einigen Jahren frustran verlaufen, unter der aktuellen oralen Medikation seien die beim Hausarzt gemessenen werden "zwar hoch, aber in Ordnung".

 

L (letzte Mahlzeit): Frühstück

 

E (Ereignisse): Die Patientin berichtet, dass im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeiten gerade mit deim Einräumen von Warenregalen beschäftigt gewesen war, als aus den Nichts heraus drückende Schmerzen in der Brust auftraten, die in den linken Arm ausstrahlten. Da sie seit dem Ereignis vor einem Jahr immer Angst vor einem Herzinfarkt habe, geriet sie in große Sorge und habe ihre Kollegin verständig, die sofort den Rettungsdienst rief.

orientierende Untersuchung vor Ort

41jährige Patient in gutem Allgemein- und adipösem Ernährungszustand.

 

Vitalwerte:

Puls: Radialispuls kräftig tastbar, regelmäßig, ca. 95/min

RR: 165 / 110 mmHg (oszillometrisch gemessen)

AF: ca. 15/min

SpO2: 96% unter Raumluft

BZ: 225 mg/dl

Temperatur: 36,0 °C im Ohr gemessen

GCS: 15

Schmerzen: 8 / 10

12-Kanal-EKG: Sinustachykardie, Steiltyp, inkompletter Rechtsschenkelblock, sonst keine höhergradigen Erregungsleitungs- oder -rückbildungsstörungen.

 

orientierende klinische Untersuchung:

normales Hautkolorit, normale Körpertemperatur. Pupillen unauffällig, isokor, beidseits mittelweit und prompt lichtreagibel. Die orientierende neurologischen Untersuchung ergibt keine Hinweise auf ein fokalneurologisches Defizit. Bei der Auskultation finden vesikuläre Atemgeräusche beidseits, die Herztöne sind rein und rhythmisch, ohne höhergradige Klappenvitien. Der Bauch ist weich, ohne Abwehrspannung oder Druckschmerz. Keine Unterschenkel- oder Knöchelödeme, keine Zeichen der Einflussstauung.

Frage: Bestätigt sich nach der erstuntersichung der gemeldete Verdacht auf ein akutes Koronarsyndrom?

Wählen Sie aus den drei folgenden Antwortmöglichkeiten die Ihrer Meinung nach zutreffendste aus: