W95. Bewusstlosigkeit.

(Fortsetzung)

Anamnese

S (Symptome): Die Patientin ist 95 Jahre alt und Rentnerin. Aktuell ist sie nur bedingt ansprechbar, eine gerichtete Kommunikation ist nicht möglich. Sie fixiert den Blick nicht, antwortet nicht und stöhnt nur. Aufforderungen werden nicht befolgt. Die Atemwege sind frei, die Atmung ist mit ~12/min normfrequent. Bei der Auskultation hört man ein vesikuläres Atemgeräusch über beiden Lungen. Eine Zyanose liegt nicht vor. Der Kreislauf ist normfrequent und im mit 170/110 mmHg hyperton. Laut den Angehörigen wurde sie am Vorabend zuletzt gesprochen, dabei sei nichts ungewöhnliches aufgefallen.

 

A (Allergien): Es sind keine Medikamenten- oder Lebensmittelallergien bekannt.

M (Medikamente): Die Patientin nimmt regelhaft Medikamente zur Blutdrucksenkung und zur Kontrolle der Herzfrequenz sowie einen leichten Stimmungsaufheller ein. Zur Antikoagulation nimmt sie täglich Edoxaban, ein Präparat aus der Gruppe der "neuen oralen Antikoagulantien (NOAK)" ein.

 

P (Patientengeschichte): Hinsichtlich ihrer Vorerkrankungen berichten die Angehörigen von einer in den letzten Jahren zunehmend deutlicher gewordenen Altersdemenz. Im Vorjahr bekam sie einen Herzschrittmacher implantiert, der seither problemlos funktioniere. In der Wohnung sei sie mit altersentsprechenden Einschränkungen mobil, selbst das Treppensteigen sei noch möglich. Vor Jahren wurde auf der rechten Seite eine totale Knie-Endoprothese implantiert worden. Hiermit kam die Patientin bislang gut zurecht.

Die Patientin ist vollständig gegen SARS-CoV2 geimpft. Außer einigen milden lokalen Reaktionen verspürte sie keine Begleitreaktionen oder Nebenwirkungen.

 

L (letzte Mahlzeit): Abendessen am Vorabend.

 

E (Ereignisse): Die Angehörigen sprache die Patientin zuletzt am Vorabend, bevor sie sich zu Bett begab. Dabei sei nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Am heutigen Morgen haben sie die Patientin dann auf dem Boden liegend aufgefunden. Auch auf ihre Ansprache habe die Patientin nicht reagiert und nur stöhnende Laute von sich gegeben.

Bereits vor 3 Tagen sei es zu einem häuslichen Sturz mit Schädelprellung gekommen. Eine Untersuchung durch den Hausarzt hatte keinen besorgniserregenden Befund ergeben. Eine klinische Vorstellung erfolgte nicht.

orientierende Untersuchung vor Ort

95jährige Patientin in reduziertem Allgemein- und gutem Ernährungszustand.

 

Vitalwerte:

Puls: Radialispuls beidseits kräftig tastbar, regelmäßig, ca. 70/min

RR: 170 / 110 mmHg (oszillometrisch gemessen), keine Rechts-Links-Differenz

AF: ca. 12/min

SpO2: nicht messbar bei sehr kalten Extremitäten, Messung am Ohrläppchen teilweise möglich, dann ~88-90%

BZ: 245 mg/dl

Temperatur: 29,7 °C im Ohr gemessen

GCS: 8

Schmerzen: 5 / 10, vor allem bei Lageänderungen

6-Kanal-EKG: Schrittmacherrhythmus, keine höhergradigen Erregungsleitungs- oder -rückbildungsstörungen.

 

orientierende klinische Untersuchung:

normales Hautkolorit, sehr niedrige Körpertemperatur. Pupillen isokor, beidseits sehr eng, prompt lichtreagibel. Eine orientierende neurologischen Untersuchung konnte aufgrund der fehlenden Patientencompliance nicht durchgeführt werden. Bei der Auskultation findet sich ein vesikuläres Atemgeräusch über beiden Lungen sowie ein Systolikum über der Aortenklappe. Der Bauch ist weich, ohne Abwehrspannung. Keine Unterschenkel- oder Knöchelödeme, keine Zeichen der Einflussstauung.

Wird Ihre Verdachtsdiagnose durch diese weiteren UntersuchungsErgebnisse verändert? Wenn ja: wie lautet Ihre neue Verdachtsdiagnose?

Bitte tragen Sie ggf. Ihre neuen Verdachtsdiagnose hier ein:

Kommentare: 2
  • #2

    Simon (Montag, 07 Februar 2022 17:33)

    Ja

  • #1

    Fabian (Montag, 07 Februar 2022 08:02)

    Es käme bei engen Pupillen eine intoxikation in Betracht. Auch ein SHT wäre denkbar

Frage: Welche Maßnahme ist nun als nächstes am Wichtigsten?

Wählen Sie aus den drei folgenden Antwortmöglichkeiten die Ihrer Meinung nach zutreffendste aus: